- Marino
- Marino,Marini, Giambattista, italienischer Dichter, * Neapel 18. 10. 1569, ✝ ebenda 25. 3. 1625; war im Dienst des Kardinals P. Aldobrandini in Rom, Ravenna und Turin; seit 1608 am Hof des Herzogs von Savoyen in Turin; ging 1615 auf Einladung der Königin Maria von Medici nach Paris an den Hof Ludwigs XIII. Ab 1623 lebte er, geehrt und gefeiert, wieder in Italien. Marinos dichterisches Werk führt das Streben seiner Zeit, die Glattheit des Stils zu verlassen und überraschende Ausdruckselemente zu suchen, zum Höhepunkt. Sein Hauptwerk, das Epos »L'Adone« (1623), schildert in 20 Gesängen (45 000 Verse) mit vielen Abschweifungen die Geschichte von Venus und Adonis. Das Werk beeindruckte durch das virtuose Spiel mit Antithesen, Assonanzen, reichen Metaphern, mit der Bevorzugung des Dunklen, Schockierenden, Preziösen und Allegorischen. Es fand in ganz Europa zahlreiche Nachahmer (Marinismus).Weitere Werke: Gedichte: La lira, 3 Teile (1608-14); La galleria (1620).Ausgaben: Marino e i marinisti. Opere, herausgegeben von G. G. Ferrero (1954).Sonette und Madrigale, herausgegeben von E. Jaime (1964, italienisch und deutsch).M. Pieri: Per M. (Padua 1976).
Universal-Lexikon. 2012.